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Zahnfehlstellungen

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Zahnfehlstellungen und Kieferfehlstellungen werden bei uns erkannt -  
und vom Kieferorthopäden behandelt.

Zahnfehlstellungen und Kieferfehlstellungen werden bei uns erkannt - und vom Kieferorthopäden behandelt.

Wir sprechen von einer Zahnfehlstellung, wenn entweder die Zähne selbst zueinander nicht im richtigen Verhältnis stehen oder aber die Kieferform bzw. die Lage es Ober- und Unterkiefers zueinander nicht passen.

Beim gesunden Gebiss sind die Zähne symmetrisch, die Schneidezähne greifen wie eine Schere ineinander und die Backenzähne sind wie Zahnräder angeordnet. Das ist die Voraussetzung für ein optimales Kauen und Sprechen.

Im Idealfall stehen die Zähne lückenlos und gerade nebeneinander und passen harmonisch in den Kiefer und in das Gesichtsbild. Allerdings hat nur jeder zwanzigste dieses perfekte Gebiss.

60% aller Kinder und Jugendlichen leiden unter einer Zahnfehlstellung. Die Hälfte der Fehlstellungen sind angeboren, die andere Hälfte sind hauptsächlich durch äußere Faktoren, wie zum Beispiel Daumenlutschen, bedingt.

Häufige Fehlstellungen sind:

  1. Kreuzbiss:
    Diese häufige Fehlstellung kann einzelne Zähne betreffen oder sich aus einem Missverhältnis der Kieferknochen entwickeln. Beim Zusammenbeißen sieht man, dass die Zähne des Unterkiefers vor den oberen Zähnen beissen.
  2. Offener Biss:
    Der offene Biss beruht meistens auf schlechten Angewohnheiten wie Daumenlutschen oder der Verwendung von Schnullern über das 3. Lebensjahr hinaus. Dadurch entsteht eine kreisförmige Lücke zwischen den oberen und unteren Frontzähnen.
  3. Überbiss:
    Beim Überbiss stimmt das Größenverhältnis von Oberkiefer und Unterkiefer nicht. Der Oberkiefer ist im Verhältnis zum Unterkiefer zu groß, so dass die oberen Zähne weit vor den unteren liegen.
  4. Engstand:
    Der Engstand macht 50% aller Fehlstellungen der Zähne aus. Im Kiefer findet sich zu wenig Platz für die durchbrechenden Zähne, entweder weil der Kiefer zu klein oder aber die Zähne zu groß sind.
  5. Lückengebiss:
    Beim Lückengebiss besteht genau das gegenteilige Problem zum Engstand. Der Kiefer ist im Verhältnis zu den Zähnen zu groß, sodass die Zähne nicht dicht nebeneinander stehen, sondern sich große Zahnzwischenräume ausbilden.

Die Ursachen sind bei einem Großteil der Fälle angeboren bzw. vererbt. Insbesondere die Form des Unterkiefers ist genetisch festgelegt. So führt ein zu kleiner oder ein zurückliegender Unterkiefer zum Vorbiss (allgemein auch als Hasenzähne bekannt). Da die Größe und Form des Kiefers und die Größe der Zähne unabhängig voneinander vererbt werden, kann es sein, dass ein Kind die Kiefergröße von dem einen Elternteil und die Zahngröße von dem anderen Elternteil erbt. Dadurch entstehen Missverhältnisse. Erbt das Kind zum Beispiel einen kleinen Kiefer, aber große Zähne, kommt es zum Engstand. Hat es die Anlagen zu einem großen Kiefer und im Verhältnis dazu eher kleine Zähne, kommt es zum Lückengebiss.

Genetisch festgelegt ist auch die Anzahl der Zähne. Nicht selten sind zu viele oder zu wenige Zähne angelegt, die dann entweder einen Platzmangel oder ein zu großes Platzangebot nach sich ziehen und so Zahnfehlstellungen begünstigen können.

Aber nicht immer sind die Gene Schuld an den schiefen Zähnen. Viele Verhaltensweisen begünstigen oder verursachen sogar das krumme Gebiss. Gerade Kinder im Kleinkind- und Schulkindalter sind besonders gefährdet, da ihr Gebiss noch nicht ausgereift ist. Häufen sich bestimmte Risikofaktoren, ist die Wahrscheinlichkeit, eine Zahnfehlstellung zu entwickeln, relativ hoch.

Diese Risiken sind unter anderem:

  1. Flaschennahrung statt stillen:
    Die Form der meisten Kinderflaschensauger trägt zu einer Fehlstellung der Zähne bei. Gerade Kinder, die stundenlang an der Flasche nuckeln, sind gefährdet.
  2. Schnuller:
    Bei Kindern, die über das 3. Lebensjahr hinaus regelmäßig einen Schnuller brauchen, kommt es gehäuft zu Zahnfehlstellungen, insbesondere zu einem offenen Biss. Dadurch fällt ihnen später das Abbeißen von Speisen besonders schwer. Mittlerweile gibt es Alternativen für die herkömmlichen Schnuller, die das Risiko, eine Zahnfehlstellung zu entwickeln, minimieren können.
  3. Karies:
    Sind bereits die Milchzähne von Karies befallen, kann es zum vorzeitigen Milchzahnverlust kommen. Durch diese lange Zeit bestehenden Zahnlücken können sich die benachbarten Zähne in diese Lücken wandern. Bricht später dann der bleibende Zahn durch, hat er zu wenig Platz und wächst dadurch häufig schief.
  4. Mundatmung:
    Atmet das Kind vorwiegend durch den Mund, wie dies beispielsweise beim Asthma oder bei Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich der Fall ist, fehlt der Druck der Lippen auf die Zähne und sie wachsen nach vorne.
  5. Schlechte Angewohnheiten:
    Manche Kinder gewöhnen sich an, ständig auf ihre Lippen zu beißen oder mit der Zunge gegen die Zähne zu drücken. Dadurch werden die oberen Frontzähne nach vorne und die unteren Frontzähne nach hinten gedrückt. Beim Zusammenbeißen passen sie nicht mehr wie eine Schere ineinander, sondern es kommt zu einem großen Zwischenraum.

Diese Fehlstellungen sollten unbedingt korrigiert werden. Wenn die Zähne nämlich zu eng aneinander liegen und die Zahnzwischenräume nicht mehr gereinigt werden können, kommt es zu vermehrtem Bakterienwachstum und Zahnsteinbildung: Die Grundlage für Karies und Parodontitis. Häufig kommt es auch zu Schäden am Kiefergelenk. Diese äußern sich oft zuerst durch lästige Ohrgeräusche oder Schmerzen im Halswirbelsäulenbereich. Verspannungen im Nacken finden nicht selten ihre Ursache in den Zähnen!

Nicht zuletzt ist eine klare Sprache von geraden Zähnen abhängig: Sind die Frontzähne nicht gerade gewachsen, hat der Patient besonders bei S- und Z-Lauten Schwierigkeiten.

Haben Sie den Verdacht auf eine Zahn- oder Kieferfehlstellung, sollten Sie einen Termin beim Kieferorthopäden machen. Hier werden die Durchbrüche, die Anzahl, die Größe, die Formen und Positionen der Zähne kontrolliert und die Kieferverhältnisse mit den Lippen- und Profilverläufen begutachtet.

Da es für die Behandlung wichtig ist, ob eine Fehlstellung einzelner Zähne oder des gesamten Kiefers vorliegt, schließen sich eine Reihe weiterer Untersuchungen an.
Es werden Gipsabdrücke von den Zähnen gemacht, um ein genaues Modell der Zähne zu bekommen.

In einem sogenannten Panoramaröntgenbild des Kiefers kann sich der Kieferorthopäde ein Bild der Gesamtsituation machen. Hier sieht man noch nicht durchgebrochene Zähne, den Zustand der Zahnwurzeln und der Füllungen und kann zum Teil Krankheiten wie Karies und Parodontitis erkennen.

Vor einer Behandlung werden noch spezielle kieferorthopädische Fotos angefertigt. Hierbei handelt es sich meist um ein Fernröntgenseitbild“, welches sich durch eine geringe Vergrößerung des Bildes auszeichnet und später Vorteile bei der genauen Berechnung der Fehlstellung bringt. Die Bilder werden meist im Stehen angefertigt. Um ein Verwackeln zu vermeiden, wird der Kopf durch Stöpsel in den Ohren und einer Halterung unter der Nase in der richtigen Position gehalten. In den Bildern kann man die Größe, Form und Wachstumsrichtung von Ober- und Unterkiefer sehen, die Gesichtsachsen einzeichnen und anschließend berechnen, wie stark und in welche Richtung die Korrektur erfolgen muss.

Nicht jede Zahnfehlstellung muss korrigiert werden. Sinnvoll ist eine Therapie immer dann, wenn Zahn- oder Zahnbetterkrankungen durch die Fehlstellung entstehen oder gefördert werden. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Zahnzwischenräume so eng beieinander liegen, dass eine Reinigung kaum noch möglich ist.
Wenn bereits die Sprache oder das Kauen beeinträchtigt ist, sich die Lippen nicht mehr schließen lassen und man nur noch durch den Mund atmet, ist es auch dringend ratsam, die Fehlstellung zu korrigieren.

Eine Therapie der Zahnfehlstellungen ist grundsätzlich in jedem Alter durchführbar. Je nach Alter und Schwere der Zahnfehlstellung kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht, die Zahnfehlstellung zu beheben.

Die besten Erfolge erzielt man in einem Alter zwischen 9 und 14 Jahren, da sich hier das Gebiss noch in der Wachstumsphase befindet und man die Wuchsrichtung der bleibenden Zähne beeinflussen kann.

Bei jüngeren Kindern kommt hauptsächlich die Funktionskieferorthopädie in Frage. Die Kinder müssen spezielle Mundeinlagen im Mund halten. Dadurch werden die Muskeln gestärkt und durch die eigene Kraft wird ein passender Druck aufgebaut, durch den kleinere Fehlstellungen verbessert werden können. In vielen Fällen reicht diese Methode aber nicht aus und es wird notwendig, von außen eine Kraft auf den Zahn einwirken zu lassen. Der Zahn liegt nicht versteinert im Zahnbett, vielmehr ist er an elastischen Fasern aufgehängt. Bei Zug oder Druck können sie sich entsprechend verlängern oder verkürzen und halten irgendwann den Zahn in seiner neuen“ Position. Diese Krafteinwirkung wird durch Zahnspangen erreicht. Zahnspangen gibt es einmal als herausnehmbare oder als festsitzende Spangen.

Herausnehmbare Spangen eignen sich besonders gut bei Korrekturen der Schneidezähne, wo nur die Zahnkrone durch eine Kippbewegung (und nicht die Lage der Zahnwurzel) verändert werden soll. Sie sollten möglichst lange am Tag getragen werden, mindestens allerdings 14 Stunden. Zum Essen, Sport und zu Zähneputzen dürfen sie kurzzeitig entfernt werden und sollten dann in einer stabilen Box aufbewahrt werden, um Verbiegungen zu vermeiden.

Festsitzende Zahnspangen kommen immer dann zum Einsatz, wenn auch die Wurzelstellung korrigiert werden soll. Um eine optimale Krafteinwirkung auf den Zahn zu gewährleisten, werden sogenannte Brackets vom Kieferorthopäden exakt auf dem Zahn positioniert und mit einem Kunststoffkleber befestigt. Die Brackets sind mit dünnen Drähten miteinander verbunden und gewährleisten eine kontinuierliche Krafteinwirkung über Monate. Oftmals ist vor der Behandlung mit einer festen Spange eine Behandlung mit einer losen notwendig, um das Gebiss vorzubereiten.

Bei erwachsenen Patienten ist es nicht selten notwendig, einzelne Zähne vorher zu ziehen, um Platz für die verbleibenden zu schaffen. In sehr seltenen Fällen ist die Kieferfehlstellung so gravierend, dass eine chirurgische Therapie notwendig werden kann. Der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg kann in diesen Fällen Teile des Kiefers entfernen oder verlagern.Eine kieferorthopädische Behandlung ist meist sehr langwierig und kann zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren dauern.

Die Prognose einer solchen Behandlung hängt entscheidend von der Mitarbeit des Patienten bzw. der Tragdauer der Spange ab. Je öfter und länger die Spange getragen wird, umso schneller stellen sich Erfolge ein. Wird die Spange längere Zeit nicht getragen, ist es möglich, dass sie bereits nach einer Woche nicht mehr passt und vom Kieferorthopäden erneut eingestellt werden muss. Die besten Erfolge erzielt man bei Kindern im Wachstum, da hier noch die Lage der Kiefer zueinander verändert werden kann.

Sie als Eltern können einen großen Teil dazu beitragen, dass Ihre Kinder später mit einem strahlenden Lächeln durch die Welt gehen können. Wenn möglich, sollten Säuglinge gestillt werden. Das ist nicht nur für die Zähne gut, sondern bietet auch eine Reihe weiterer gesundheitlicher Vorteile. Bei uns  können Sie sich beraten lassen, welche Schnuller relativ zahnfreundlich sind und nicht solche Schäden hervorrufen wie Daumenlutschen oder herkömmliche Schnuller. Mit zwei bis drei Jahren entwöhnt man am besten die Kinder von diesen. Merken Sie, dass das Ihr Kind vorwiegend durch den Mund atmet, empfiehlt es sich, die Ursachen dafür zu  klären und gegebenenfalls zu beseitigen, damit die Zähne nicht zu sehr nach vorne wachsen.

Kommt es trotzdem zu Zahnfehlstellungen, können durch eine frühe Erkennung und Behandlung gute Ergebnisse erzielt werden. Am Anfang fällt es den Kindern oft schwer, sich mit der Zahnspange abzufinden und damit zurecht zu kommen. Mittlerweile gibt es gerade für Erwachsene Keramikzahnspangen und unsichtbare Zahnspangen, die kaum noch auffallen und kosmetisch besser akzeptiert werden. Das Sprechen fällt anfangs oft schwer, lässt sich aber durch gezielte Leseübungen trainieren.

Wichtig ist die gründliche Zahnpflege. Nahrungsreste sammeln sich in den Ecken der Brackets und können Karies und Mundgeruch verursachen. Die notwendige gründliche Reinigung kann durchaus 10 Minuten oder mehr in Anspruch nehmen. All diese Mühen sollten einem aber ein schönes und gesundes Gebiss wert sein.

Lassen Sie sich von uns beraten und gegebenenfalls einen Kieferorthopäden empfehlen.

Wir freuen uns auf Sie!

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Über uns

Zahnarztpraxis für Privat- und Kassenpatienten für Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude, Bremen und Nord-Niedersachsen.

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